
Regieteam

Amsterdam
Eine junge Frau ist um der Arbeit willen aus Israel nach Amsterdam gekommen. Sie ist Violinistin und fühlt sich in der offenen Gesellschaft der Stadt wohl. Bis eines Tages ein Briefumschlag unter ihrer Wohnungstür durchgeschoben wird, darin eine seit 1944 unbeglichene Gasrechnung. Die junge Frau macht sich auf die Suche nach dem eigentlichen Adressaten, fragt in der Nachbarschaft rum, wendet sich an die Behörden und den Gaslieferanten und forscht in Archiven nach. Das Geheimnis der Rechnung enthüllt sich jedoch nicht so bald. Klar aber wird, dass es etwas mit den ehemaligen Bewohnern der Wohnung zu tun haben muss. Doch wer hat dort gewohnt, in der NS-Zeit und danach? Der alte Nachbar Jan, der möglicherweise eine Antwort geben könnte, schweigt sich aus.
Die Suche nach der Geschichte hinter der Gasrechnung führt die junge Frau zu Fragen, die sie und ihre eigene Identität direkt betreffen. Plötzlich ist vieles nicht mehr so selbstverständlich in dieser freiheitsliebenden, toleranten Stadt. Warum sehen sie im Supermarkt alle so misstrauisch an? Was sehen sie in ihr? Welche Herkunft schreiben sie ihr zu?
Es sind viele Stimmen, die in diesem Text sprechen, viele Perspektiven, die eingenommen werden, viele Augen, die das Geschehene und das Heute betrachten. „Maya Arad Yasur gelingt es, die Spannung des Stücks mit humorvollen Elementen und der Aufarbeitung von Geschichte zusammenzubringen. Dabei zeigt sie uns eindrücklich, wie schnell eine vermeintlich offene Gesellschaft an ihre Grenzen stößt.“ (Aus der Jury-Begründung des Stückemarktpreises des Berliner Theatertreffens 2018)
Premiere
Samstag, 14.02.2026 um 20 Uhr
Sonstige Hinweise
Einführung jeweils 30 Minuten vor Vorstellungsbeginn im rechten Seitenfoyer
Audio-Einführung ab Premierentag auf unserer Website abrufbar