Regieteam
Yvonne, Prinzessin von Burgund
„Ich wünschte, es würde etwas passieren.“ Der Sonnenuntergang ist schön, das Leben am Hof reich und sorglos, die Aussicht darauf, irgendwann König zu werden, reizvoll und die Frauen suchen seine Gesellschaft. Alles steht zum Besten für Prinz Philipp. Und doch ist er gelangweilt – oder gerade deswegen? Die satte Monotonie des Hofes scheint ihn müde zu machen. Er braucht dringend Abwechslung. Als die Bürgerliche Yvonne in sein Blickfeld gerät, fasst er einen Entschluss: Er will sie heiraten. Die Hofgesellschaft ist verwirrt. Denn Yvonne ist gänzlich anders als alle anderen. Aus Sicht von König Ignaz und Königin Margarete ist sie hässlich, krank und fade. Das Absonderlichste aber ist, dass Yvonne nicht spricht. Sie schweigt selbst dann, wenn böse Scherze mit ihr getrieben werden. Sie wird verspottet, gehänselt, malträtiert – und immer schweigt sie. Das ist kaum auszuhalten für die Hofgesellschaft. Warum? Fühlen sich die Adeligen womöglich ertappt? Ihre Lästereien wandeln sich zu Anschuldigungen, harmlose Fragen führen zu Verdächtigungen. Yvonnes Andersartigkeit lässt die Gesellschaft sich selbst demaskieren. Sie reagiert mit Panik. Ihre Angriffe auf die Andere werden immer aggressiver. Yvonne aber bleibt unbeirrbar an der Seite des Prinzen. Es liegt ein Geheimnis in dem Schweigen von Yvonne. Das macht sie zu einer Projektionsfläche für vielerlei Deutungen.
Witold Gombrowicz spielt in seiner bitterbösen Komödie auf sehr amüsante Weise mit der nebulösen Angst vor dem Fremden. Er verbindet in dieser Farce Shakespeare und Büchner und bereitet den Weg für das absurde Theater vor.
Premiere
Samstag, 31.05.2025 um 20 Uhr
Sonstige Hinweise
Wiederaufnahme in der Spielzeit 2025/26