Regieteam
Don Karlos
Spanien im 16. Jahrhundert. Die schönen Tage von Aranjuez sind vorbei, so es sie denn je gegeben hat. Die Inquisition wütet. König Philipp II. herrscht mit autoritärer Hand über das spanische Weltreich. Unterdrückung gehört wie selbstverständlich zu seinen Machtinstrumenten. Marquis von Posa stellt sich gegen diese Staatsgewalt. „Geben Sie Gedankenfreiheit“ ist seine berühmte Forderung. Posas Vision ist ein gerechter Staat, aufgebaut auf Toleranz, Gleichheit und Freiheit. Posa hofft, in dem Kronprinzen Don Karlos, seinem Jugendfreund, einen Mitstreiter für den Freiheitskampf zu finden. Doch Don Karlos ist anderweitig beschäftigt – nämlich mit der Liebe. Er liebt ausgerechnet seine Stiefmutter, Elisabeth von Valois, die Königin, die vertrackterweise zunächst ihm versprochen war. Sein Vater nahm sie aus machtpolitischen Gründen zur Frau. Es ist eine aussichtslose Liebe, ebenso aussichtslos wie die politischen Aussichten Don Karlos‘. Sein Vater verwehrt ihm die Übernahme jeglicher Verantwortung.
Es entspinnen sich mannigfaltige Intrigen. Ein Komplott reiht sich an das nächste. Eifersucht und Geltungsdrang drohen noch den letzten Rest an verständigem Handeln zu zerreiben. Selbst der auf die Vernunft bauende Marquis von Posa droht, dem machthungrigen Spiel zu erliegen.
Familiendrama und politische Tragödie: Friedrich Schiller beweist mit seinem zwei Jahre vor der Französischen Revolution entstandenen Schauspiel, wie brüchig die Aufklärung mit ihren Werten wie Vernunft, Freiheit und Menschenrechte ist, wenn der pure Machtinstinkt die Oberhand gewinnt. Der Generationenkonflikt spitzt dieses Ideendrama, das zudem voller Emotionen steckt, noch einmal zu.
Premiere
Samstag, 22.03.2025 um 20 Uhr
Sonstige Hinweise
Einführung jeweils 30 Minuten vor Vorstellungsbeginn im rechten Seitenfoyer
Audio-Einführung ab Premierentag auf unserer Website abrufbar
Vorstellung am 16.05.2025 mit Audiodeskription